Risikofaktoren bei Frauen
Biologisch sind Frauen besser gegen krankhafte Veränderungen ihrer Arterien geschützt als Männer. Das verdanken sie nach heutigem Stand des Wissens bis zu den Wechseljahren hauptsächlich ihren weiblichen Hormonen. Nach den Wechseljahren nimmt diese Schutzwirkung ab. Zudem pflegen viele Frauen immer mehr einen «männlichen» Lebensstil. Dies hauptsächlich in Bezug auf das Rauchen, und weil sie oft unter Dauerstress durch Mehrfachbelastungen stehen.
Die wichtigsten Gefahren für Herz und Kreislauf von Frauen sind:
Rauchen
Die schädliche Wirkung des Rauchens wird noch verstärkt durch die Kombination mit hormoneller Empfängnisverhütung
Hoher Blutdruck
Neben anderen Faktoren können auch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft einen Blutdruckanstieg bewirken. Hoher Blutdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Hirnschlag.
Ungünstige Blutfettwerte (Cholesterin)
Ein hoher Cholesterinspiegel geht meistens mit einer Zunahme des «schlechten» LDL-Cholesterins einher. Dagegen übt das «gute» HDL-Cholesterin eine schützende Funktion auf die Arterien aus. Bis zu den Wechseljahren haben Frauen in der Regel mehr «gutes» Cholesterin als Männer. Aber auch Frauen können zu wenig HDL-Cholesterin haben. Dies ist zum Beispiel der Fall bei übermässigem Tabakkonsum, bei zu grossem Bauchumfang, bei Diabetes oder erblicher Belastung. Nach der Menopause weist mehr als die Hälfte der Frauen erhöhte Blutfettwerte auf. Diese liegen im Schnitt höher als bei gleichaltrigen Männern.
Übergewicht, Fettleibigkeit
Übergewicht ist eine Gefahr für die Gesundheit. Für das Herz insbesondere, wenn sich das Fett als «Apfelform» in der Bauchgegend ansetzt. Gerade dazu aber neigen Frauen oft stark nach den Wechseljahren. Allerdings sollten Frauen in diesem Alter – solange ihr Gewicht im Normalbereich liegt – auch akzeptieren, dass der Körper sich verändert. Bei leichtem Übergewicht kann der dauernde Versuch abzunehmen die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Mehr Erfolg dürfen Sie sich versprechen, wenn Sie sich vorerst das Ziel setzen, ihr bestehendes Gewicht zu halten.
Diabetes
Gemäss neueren Untersuchungen leiden in der Schweiz rund 265 000 Personen an Diabetes, die Hälfte davon sind Frauen. An Diabetes erkrankte Frauen sind anfälliger für einschneidende Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer.
Alkohol
Alkohol schadet Frauen bereits in geringeren Mengen als Männern. Trinken Sie als Frau höchstens 1-2 Glas Wein – und dies möglichst nicht jeden Tag. Übermässiger Alkoholkonsum steht in Zusammenhang mit der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem Vorhofflimmern. Ausserdem besteht die Gefahr der Abhängigkeit.
Bewegungsmangel
Bewegung tut dem Herzen gut. Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt idealerweise 30 Minuten Bewegung pro Tag, mindestens jedoch 2½ Stunden pro Woche, mit mittlerer Intensität. Oder 1¼ Stunden wöchentlich sportliche Bewegung mit hoher Intensität.
Stress
Gestresste Frauen haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. Zudem begünstigt Stress die Entstehung anderer Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, ungesunde Ernährung und Übergewicht.
Webseite teilen