Den Alltag gestalten
Nach Ihrer Herz-Kreislauf-Erkrankung brauchen Sie vielleicht Hilfe bei Dingen, die Sie vorher allein erledigen konnten, oder bestimmte Freizeitbeschäftigungen und Hobbys sind nicht mehr möglich. Besonders einschneidend sind die Veränderungen, wenn Sie berufstätig waren und nun nicht mehr arbeiten können.
Trotz dieser Einschränkungen lässt sich der Alltag aber abwechslungsreich gestalten.
- Versuchen Sie, Ihre Tage so aktiv wie möglich zu verbringen. Dies hilft Ihnen dabei, körperlich und geistig beweglich zu bleiben. Gönnen Sie sich aber auch genügend Ruhepausen.
- Halten Sie sich an einen strukturierten Tagesablauf, in dem verschiedene Aktivitäten Platz finden: Aufstehen, Körperpflege, Mahlzeiten, Hobbys, Kontakte pflegen, Therapien, Ruhezeiten etc.
- Üben Sie Ihre Fertigkeiten nicht nur in Therapiestunden, sondern auch zuhause – selbst wenn sich Ihre beeinträchtigten Funktionen nur langsam bessern.
- Trotz Behinderung können Sie Neues lernen, ein Hobby ausüben, Sport treiben oder Ausflüge machen. Suchen Sie sich bewusst Freizeitbetätigungen, die Ihnen Spass machen.
- Pflegen Sie Kontakte mit anderen Menschen. Insbesondere Hirnschlag-Patienten ziehen sich vor anderen Menschen zurück, weil sie sich für ihre Behinderung schämen. Dafür gibt es aber keinen Grund.
- Achten Sie darauf, dass auch Ihre Angehörigen genug Zeit haben, sich zu erholen, den eigenen Interessen nachzugehen und Kontakte zu pflegen.
Betreuung und Pflege Zuhause
Es kann für Sie und Ihre Angehörigen schwierig sein, die veränderte Situation zu akzeptieren – es braucht viel guten Willen und gegenseitiges Verständnis. Folgendes empfehlen wir Ihnen:
- Nehmen Sie nur so viel Hilfe in Anspruch, wie Sie tatsächlich benötigen. Versuchen Sie, so viel wie möglich selbst zu erledigen – auch wenn es länger dauert als früher. Nur so können Sie die erhaltenen Funktionen trainieren und verbessern.
- Nutzen Sie und Ihre Angehörigen Hilfsmittel, die die Pflege erleichtern, zum Beispiel ein Pflegebett oder spezielle Toilettensitze. Vermeiden Sie aber die „Überversorgung“ mit Hilfsmitteln.
- Achten Sie darauf, Ihr Zuhause so einzurichten, dass es Ihren Bedürfnissen entspricht. Haltegriffe, rutschfeste Matten, Rampen, Gehhilfen oder ein Badewannenlift können Ihren Alltag deutlich erleichtern und Ihnen ein Stück Unabhängigkeit zurückgeben.
- Üben Sie immer wieder auch Fähigkeiten, von denen Sie glauben, dass sie nicht zurückkommen. Nach einem Hirnschlag sind auch nach Monaten und Jahren Fortschritte möglich. So lernen viele Patienten wieder gehen, auch wenn sie sich unmittelbar nach dem Hirnschlag nur im Rollstuhl fortbewegen konnten.
- Ihre Angehörigen erbringen eine grosse Leistung, wenn sie Sie pflegen. Achten Sie darauf, dass sie Unterstützung erhalten. Ihre Angehörigen können und sollen diese Aufgabe nicht alleine meistern. Nehmen Sie Entlastungsdienste (beispielsweise Spitex) und Angebote von Selbsthilfegruppen und Patientengruppen in Anspruch.
- Lassen Sie sich beraten, wenn gesundheitliche, soziale oder finanzielle Probleme auftauchen. Erste Ansprechpartner sind zum Beispiel Hausarzt, Pflege- und Sozialdienste der Gemeinden, IV/AHV, Krankenversicherer oder Gesundheitsorganisationen.
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Besser leben, länger leben dank guter Prävention
Angina pectoris, ein Herzinfarkt, Hirnschlag oder eine Herz-Operation werfen viele Fragen auf: Wie sieht meine Zukunft aus? Werde ich wieder gesund? Was kann ich tun, damit die Krankheit nicht fortschreitet? In dieser Broschüre wollen wir Ihnen zeigen, welchen Beitrag Sie leisten können, damit Sie Ihrer Erkrankung Einhalt gebieten und sich so gut wie möglich vor einem weiteren Ereignis oder Komplikationen schützen können.
Leben nach dem Hirnschlag
In diesem Ratgeber erfahren Betroffene, wie die Rückkehr in den Alltag aussehen kann, welche Fachkräfte sie dabei begleiten und welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Umfassende Informationen über Beratungs- und Unterstützungsangebote ermutigen dazu, den Lebensabschnitt nach dem Hirnschlag aktiv anzugehen.
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