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Schweizer Studie untersucht Vorhofflimmern

Die Swiss AF-Burden-Studie untersucht bei Patienten mit Vorhofflimmern aus 13 Schweizer Kliniken den Einfluss der Herzrhythmusstörung auf das Hirnschlag- und Demenzrisiko. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, diesen Risiken optimal vorzubeugen.

Herz aus dem Takt
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, nimmt ab 65 stark zu und beträgt bei 80-Jährigen bereits über 10%. Schätzungsweise 100'000 Menschen in der Schweiz sind betroffen. Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung wird diese Zahl deutlich zunehmen. Vorhofflimmern stellt damit eine grosse medizinische Herausforderung dar.

Einfluss von Vorhofflimmern auf die kognitiven Leistungen: Die Swiss AF-Burden-Studie

Hirnschlag und Demenz als Folge
Beim Vorhofflimmern schlagen die Herzvorhöfe nicht mehr normal, sondern zu schnell, unregelmässig und unkoordiniert. Das ist zwar unmittelbar nicht lebensbedrohlich. Bedingt durch den gestörten Blutfluss als Folge dieser Rhythmusstörung können sich aber Gerinnsel im Herzvorhof bilden. Von dort kann ein solches Gerinnsel weggespült werden, in das Gehirn gelangen und dort einen Hirnschlag auslösen. Im Vergleich zu Patienten ohne Vorhofflimmern sind Hirnschläge bei Patienten mit Vorhofflimmern mindestens fünf Mal häufiger und oft mit einer schwereren Behinderung und höheren Mortalität verbunden. Vorhofflimmern steht zudem im Verdacht, das Risiko für Demenz zu erhöhen, denn die kognitiven Funktionen bei Personen mit Vorhofflimmern nehmen rascher ab.

Bessere Behandlung
Es ist ferner davon auszugehen, dass die Dauer des Vorhofflimmerns einen Einfluss auf die Anzahl klinischer Ereignisse hat. Dieser Zusammenhang wird in der «Swiss-AF-Burden-Studie» untersucht. Folgende Fragen soll die Studie unter anderem beantworten:

  • Welchen Einfluss hat die Vorhofflimmern-Dauer auf Ereignisse wie Hirnschlag, Herzinsuffizienz oder Demenz?
  • Wie ist der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Auftreten des Vorhofflimmerns und einem solchen Ereignis?

Um diese Fragen zu beantworten, werden die Teilnehmer während vier Jahren auf Durchblutungsstörungen des Gehirns untersucht. Dazu werden kognitive Funktionstests, Biomarkerbestimmungen des Blutes und MRI-Untersuchungen des Hirns durchgeführt. Weil zu erwarten ist, dass die Ergebnisse einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Hirnschlag und Demenz leisten werden, hat die Schweizerische Herzstiftung zusammen mit dem Schweizerischen Nationalfonds die Finanzierung der Studie übernommen.

Studie Swiss-AF-Burden

Ergebnisse bestätigen Annahmen
Erste Auswertungen zeigen, dass bereits bei den MRl-Aufnahmen zu Beginn der Studie Hirninfarkte viel häufiger als erwartet nachweisbar sind. Dazu Prof. Michael Kühne, Leiter der Studie: «Von den untersuchten Patienten hatte ein recht grosser Anteil von 22% bereits einen Hirnschlag erlitten. Mehr erstaunt hat uns, wie häufig wir stumme Infarkte ohne klinischen Hirnschlag in der Krankengeschichte gefunden haben, nämlich bei 15% der Patienten.» Diese Hirnläsionen spürt der Patient nicht. Die Studienergebnisse deuten aber darauf hin, dass sie ebenfalls zu einer verminderten Leistungsfähigkeit des Gehirns führen können.
Vorhofflimmerpatienten scheinen also nicht nur einem erhöhten Risiko von Hirnschlag ausgesetzt zu sein, sondern auch von kognitivem Leistungsabbau. Nach Studienabschluss wird sich zeigen, wie diesem Risiko optimal vorgebeugt werden kann.

Gezielte Forschungsförderung
Für die Schweizerische Herzstiftung ist Vorhofflimmern ein Schwerpunkt ihrer Forschungsförderung. Sie fördert jedes Jahr vielversprechende Projekte, deren Ergebnisse den vielen Vorhofflimmern-Patienten zugutekommen könnten. Nur dank Gönnerinnen und Gönnern werden diese wichtigen Studien ermöglicht. Die von den Mitgliedern unserer Gremien und Kommissionen ehrenamtlich geleistete Arbeit bietet Gewähr, dass ein grösstmöglicher Teil der Spenden direkt in die Projektarbeit fliesst.


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